Ein ZUSE in der Heide
Historie versteckt. Auf dem kleinen Campus Suderburg wartet ein riesiger Schatz auf seinen nächsten Einsatz: ein funktionstüchtiger Zuse-Rechner Z22R.
Studieren da, wo andere Urlaub machen! So wirbt der Campus Suderburg mitten in der Lüneburger Heide. Und tatsächlich erwartet Besucher eine eher gemächliche Atmosphäre. Zurzeit lernen hier rund 380 Studenten in den Bereichen Bau Wasser Boden, Bauingenieurwesen und Angewandte Informatik. Zum Sommersemester starten neue Studiengänge in Fachrichtungen wie Logistik, Handel und Sozialwesen. Das familiäre Ambiente schweißt zusammen: Der kleinste Campus Deutschlands hat gleichzeitig die größte Alumnivereinigung (Verein der ehemaligen Studierenden).
Die eigentliche Sensation des Campus Suderburg ist aber eine wahre Rarität, für die viele Informatiker weite Umwege in Kauf nehmen würden: Hier steht einer der drei noch intakten Rechner des Computererfinders Konrad Zuse. Ein wahres Monstrum, vier Meter lang und zwei Meter fünfzig hoch. Kommt es auf Touren, fängt der Boden an zu vibrieren, und es ist ohrenbetäubend laut.
Der 380 V-Rechner Zuse Z22R, wie er offiziell heißt, ist der ganze Stolz der beiden Diplom-Ingenieure Detlef Krischak und Frank Dziembowski. Sie erhalten den Rechner so funktionstüchtig wie in jungen Jahren – und das, obwohl der schon genau 17 146 Stunden in seinem langen Leben gearbeitet hat.
Die Reihe Z22 gehört zur siebten Computergeneration, die der Bauingenieur Konrad Zuse entwickelt hat (siehe Kasten rechts). Von ihr wurden ab 1957 insgesamt 55 Exemplare gebaut. Das Suderburger Modell stammt von 1959 und half in den 60er Jahren bei der Flurbereinigung rund um Hannover. Anfang der 70er Jahre wurde der Rechner auf Initiative zweier Suderburger Professoren hin für 10 000 DM gekauft und in einer Riesenaktion mit der Hilfe von einigen Studenten in einem Lkw in die Universität gebracht.
Obwohl der Umfang des Rechners gigantisch ist, konnte in seinem Gehäuse trotzdem nicht alles untergebracht werden:
Im Keller steht ein Generator, der zur gleichmäßigen Spannungsversorgung dient, hinzu kommen ein externer Kompressor mit eigenem Wasseranschluss zur Kühlung, ein Fernschreiber sowie ein Lochstreifenleser und -stanzer als Massenspeicher.
Was der Z22R noch braucht, ist Zeit. Aufgaben, die modernste Computer innerhalb einer Sekunde lösen, lassen ihn bis zu zwei Tagen rumpeln und ächzen. Deswegen läuft er längst nicht mehr im Dienstbetrieb, sondern wird nur noch zu besonderen Anlässen hochgefahren.
Das Suderburger Modell ist, wie gesagt, einer von nur noch drei funktionierenden Zuse-Rechnern. Detlef Krischak: Damit das so bleibt, lagern im Keller noch etliche Ersatzteile.
Aufgabe
Als Ersatz für einen vorhandenen Server (Sunfire V880) wurden leistungsfähige Server/Storage-Systeme benötigt. Wichtigste Anforderungen hierbei waren eine einfache Integration und eine neu zu schaffende Redundanz der Systeme.
Lösung
Zum Einsatz kamen 2x Sun Server X4600, ausgestattet mit je 2X AMD Opteron 4-Kern-Prozessoren und 8 GB RAM. Die Server werden mit je einem Sun Storage J4200 Array direkt verbunden und betrieben. Insgesamt 8 TB Plattenplatz mit SATA-Technologie stehen brutto zur Verfügung.